Stuttgart. Die 18-jährige Kanadierin Bianca Andreescu hat in Indian Wells den ersten WTA-Titel ihrer Karriere gewonnen. Im Endspiel der BNP Paribas Open setzte sie sich gegen Porsche Markenbotschafterin Angelique Kerber durch. Die Kielerin zeigte eine starke Leistung, musste sich am Ende allerdings der famos aufspielenden Newcomerin geschlagen geben.
Die Weltranglisten-Achte stand nach ihrem Sieg gegen die im Moment glänzend aufgelegte Schweizerin Belinda Bencic im ersten Indian Wells-Finale ihrer Karriere. Für ihre 13 Jahre jüngere Gegnerin bedeutete die Endspielteilnahme den größten Erfolg ihrer noch jungen Profilaufbahn. In den Runden zuvor hatte Andreescu bereits die frühere Wimbledon-Siegerin Garbine Muguruza und die Nummer sechs der Welt, Elina Svitolina, ausgeschalten.
Der Kanadierin gelang ein perfekter Start. Gleich im ersten Spiel des ersten Satzes holte sie ein Break zum zwischenzeitlichen 1:0. Angelique Kerber kämpfte sich zwar zurück, musste Satz eins allerdings mit 4:6 an Newcomerin Andreescu abgeben. Im zweiten Satz nutzte die 31-Jährige dann eine kurze Schwächephase ihrer Gegnerin geschickt aus. Beim Stand von 2:1 nahm sie ihrer Gegnerin das Aufschlagspiel ab und verteidigte die Führung bis zum 6:3-Satzgewinn.
Im entscheidenden dritten Satz zeigten beide Spielerinnen ihre kämpferischen Qualitäten. Angelique Kerber gelang ein Break zum 3:2, aber die junge Kanadierin schlug im direkten Gegenzug mit einem Break ihrerseits zurück. Andreescu zeigte, wieso sie in den Runden zuvor gleich mehrere hochkarätige Gegnerinnen besiegt hatte. Sie nahm der amtierenden Wimbledon-Siegerin ein weiteres Aufschlagspiel ab und ging nach starken Schlägen mit 5:3 in Führung. Die Kielerin gab sich nicht auf und lieferte der 13 Jahre jüngeren Kanadierin einen starken Fight. Drei Matchbälle wehrte sie ab und verkürzte auf 4:5. Die Überraschungsfinalistin aber ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen und feierte nach 2:18 Stunden ihren größten sportlichen Erfolg. Von Platz 60 der Weltrangliste springt sie nun auf Rang 24 nach vorne.
Die erste Finalteilnahme seit dem Wimbledon-Endspiel im Mai letzten Jahres bringt Angelique Kerber zurück auf Platz vier der Weltbesten. „Sie spielte im gesamten Turnier stark. Ich wusste, ich würde mein bestes Tennis spielen müssen, um sie zu schlagen. Aber letztlich habe ich meine Chancen nicht genutzt, sie dagegen schon. Ich hätte vor zwei Wochen nicht damit gerechnet, hier im Finale zu spielen - vor allem nicht nach den letzten paar Wochen, in denen ich ein bisschen zu kämpfen hatte. Ich freue mich über dieses Abschneiden, das gibt mir viel Selbstvertrauen“, zeigte sich Kerber zufrieden über ihren Turnierverlauf.
18.03.2019